2019 - Cagliari / Sardinien (192 sm)

18. bis 25. Mai


Anreise

 

Dieses Jahr geht es an die Südspitze von Sardinien. Ab Cagliari hatten wir uns zunächst offen gelassen nach Osten oder Richtung Westküste zu gehen. Da kein westlicher Starkwind angesagt ist entscheiden wir uns für die westliche Richtung.

 

 

 

Die Marina ist vom Flughafen Cagliari aus gut zu erreichen: 3-4 mal stündlich fährt Trenitalia für 1,30 € in ca. 20 Minuten bis in die Innenstadt. Der Bahnhof ist nur 5 Minuten zu Fuß von der Marina entfernt.

Wer es eilig hat kann das Taxi nehmen für etwa 20 €.

Wir nehmen den Zug.


 

Bei Aio Sardinia übernehmen wir am Samstag unsere beiden Boote: für uns eine fast neue Sun Odyssey 449, ein upgrade nachdem die 16 Jahre alte First 40.7 einen Motorschaden hatte und für die zweite Crew eine Oceanis 43.

Wir liegen im Hafen direkt an der Innenstadt. "Marina" trifft es eigentlich nicht, da es keinerlei Versorgung gibt. Sanitäranlagen werden seit einiger Zeit umgebaut und das Hauptstromkabel wurde ein paar Tage zuvor versehentlich gekappt.

Aber alles kein Problem - knapp 100 m weiter gibt es jede Menge Cafes, Bars und Restaurants.

 

 

 

Ein Teil der Crew geht Einkaufen und schon sind die ersten 410 € aus der Bordkasse verbraucht.

Der Supermarkt hat eine gute Auswahl und liefert für faire 5 € ans Boot.

 

Der Rest besichtigt die Altstadt. Enge Gassen führen auf die höher gelegene Festung.


Tag 01  /  Marina Cagliari  --  Spiaggia di Chia         (36 sm)

 

 

Um 10.00 kommen wir los und queren bei mäßigem Wind die Bucht von Cagliari, vorbei an einigen Frachtern, die vor Anker liegen.

Eine gute Stunde später frischt es auf - das ist auch das Programm der nächsten Tage: Gegen Abend schläft der W/NW ein und kommt am Spätvormittag wieder.

 

So geht es erst einmal gegenan bei W 5 bft. Ein sportlicher Einstieg am ersten Tag.

Abends gehen wir vor Anker bei Chia in einer kleinen Bucht südlich des Torre Chia. Der Grund ist Sand und hält super. Das sollte auch die ganze Woche über so angenehm entspannt bleiben.

 

Abends stößt Florian dazu; er ist nachmittags mit dem Bus von Cagliari nach Chia nachgekommen. Die "Reisekette" Flugzeug - Bahn - Bus endet mit der Dinghi-Überfahrt vom Strand zum Boot. 


Tag 02  /   Chia  --  Capo Sperone, Isola San Antioco (38 sm)

 

Morgens das erste ersehnte Bad im Mittelmeer. Allerdings können sich nicht alle für die Wassertemperatur von knapp 18 Grad begeistern. 

 

Heute steuern wir wieder eine Bucht an. Bei etwas weniger Wind kreuzen wir nach Sicht vorbei an langen Sandstränden, den runden Wehrtürmen der Spanier bis an die Südspitze von San Antioco.

Auch hier sind wir alleine mit unseren beiden Booten. 

Vorsaison - wenig los.

 

 

17.00 Uhr - ein Delfin taucht neben dem Bug im klaren Wasser auf und begleitet uns eine Weile bis er sich mit einem Sprung verabschiedet.


Tag 03  /  Capo Sperone, San Antioco --  Marina Carloforte (22 sm)

 

Heute nur ein kurzer Schlag nach Carloforte. Blauer Himmel, glattes Wasser und NW 3-4. So lässt es sich entspannt am Wind segeln.

Die Westküste von San Antioco zieht vorüber und mittags erreichen wir die Nordspitze.

Wir entscheiden uns für einen Zwischenstopp in Calasetta, einem kleinen Städtchen auf San Antioco. Für zwei Stunden dürfen wir umsonst längsseits an den Steg gehen.

 

Die erste Hafenbar ist gleich unsere. Danach laufen wir durch die quadratisch angelegten Gassen von Calasetta.

 

... Lateinersegel ...

 

 

 

 

Nach Pizza und Ichnuso geht unser genialer Plan für den Nachmittag auf:

mit auffrischendem Wind mit mindestens 7 kn ohne Welle nach Carloforte rüber rauschen. Hat geklappt. Die Fähre war so nett, ihren Kurs anzupassen.

 

 

 

Carloforte ist so schön wie beschrieben. 

Für diese Woche bleibt das die einzige Marina, die wir anlaufen; es gibt auch kaum welche in dieser Gegend.


Tag 04  /  Carloforte   --  Porto Pino          (40 sm)

 

 

Wir umrunden die Isola San Pietro und gehen an deren Westküste südwärts und ab San Antioco auf SO.

Ab heute haben wir raumen Wind. Da wir mit NW 3 starten kreuzen wir vor dem Wind, damit ein wenig Segelspaß aufkommt.

Aber am späteren Nachmittag legt der NW auf 4 zu und wir machen bis zu 7,5 kn.

Die Sun Odyssey 449 läuft gut, auch mit Rollgroß.

 

Porto Pino liegt am Nordrand des militärischen Sperrgebietes. Der Sandgrund steigt langsam an und der Anker fällt bei 4 m.

 

 

 

Abends setzen wir über zu einem längeren Strandspaziergang mit Abstecher in eine beeindruckende Dünenlandschaft im Abendlicht.


Tag 05  /  Porto Pino  --  Spiaggia di Nora, Pula        (38 sm)

 

Wir starten erst nach 11 Uhr, um den aufkommenden Wind abzuwarten, was auch funktioniert. 1200 haben wir bei gut 6 kn Cala Piombo querab und erreichen kurz darauf das Capo Teulada. Dort drehen wir auf NO und gehen für einen Badestopp und Pasta nördlich des Torre Budello in einer Badebucht vor Anker.

 

Porto Budello sind nur ein paar wenige einsame Häuser und die neue Marina Porto die Teulada sieht auch nicht sehr belebt aus.

 

 

 

 

Nachmittags frischt es weiter auf W 6 auf und raumschots treibt uns der Wind ohne Reff mit 7,3 kn südostwärts. Beim Kreuzen ziehen wir die Q-Wende einer Halse vor.  Gegen 19 Uhr ankern wir vor Pula  am Spiaggia di Nora.

Auf der letzten Meile macht der Wind schlapp, aber dafür liegen wir nachts schön ruhig.

 

Der Besuch der (vor)römischen Stadtruinen am nächsten Morgen ist interessant. 


Tag 06  /  Pula  --  Cagliari   (18 sm)

 

Weit ist es heute nicht mehr - nur noch ein kurzer Schlag am Nachmittag und wir erreichen die Bucht von Cagliari. Statt spanischer Wachtürme tauchen die rot-weiß gestreiften Schornsteine der Raffinerie auf.

 

Im Hafen angekommen wollen wir tanken. Leider gibt es die eine Tankstelle nicht mehr und die andere hat geschlossen.

Wenn der Tankwart öffnet befindet sie sich im Becken für Handelsschiffe. 


Abreisetag

 

 

Am Samstagmorgen übergeben wir die Boote. Der Vercharterer ist kulant und sieht uns die Macke im Gelcoat am Bug nach, wo der Anker gegen den Rumpf geschlagen hat.

Danach bringt uns Trenitalia zum Flughafen. 

 

Südsardinien ist ein landschaftlich sehr reizvolles Revier. In der Vorsaison hatten wir die Buchten fast für uns alleine und auch in der Hauptsaison kann es auch nicht wirklich schlimm werden. Dafür sind die Charterflotten zu klein.

Auch wenn die Marina in Cagliari keine Marina ist, liegt dafür die Stadt vor einem und hat viel zu bieten.