2018 - Martinique / Karibik  (351 sm)

10. bis 23. Februar 2018


Anreise über Paris Orly

Ein Teil der Crew fliegt ab Paris Orly nach Martinique, was deutlich günstiger ist als ab Deutschland (mit Zwischenstopp in Paris).

Nach Paris geht es mit dem PKW und das beim Flugticket gesparte investieren wir in eine Übernachtung in einem kleinen Schloß an der Marne - eine gute Investition.

Chateau de Saulsoy an der Marne


Ankunft in Martinique

Nach neun Stunden Flug landen wir endlich auf Martinique.

 

Transfer Flughafen Marina

Öffentliche Verkehrsmittel ab Flughafen gibt es nicht. Wir nehmen also ein Taxi (gibt`s auch als Kleinbus) für knapp 70 €.

 

Das Boot 

Als wir abends im Dunkeln in der Marina ankommen ist die Charterbasis nicht mehr besetzt - machte aber nix: Das Boot war offen und zur Begrüßung war alles sehr nett hergerichtet inkl. einer Flasche Rum.

Auch die Übergabe und Einweisung am nächsten Tag verlief genauso gründlich wie entspannt.

Unsere Lagoon 400 S 2 war noch recht neu (2016), in einwandfreiem Zustand und wir hatten viel Platz in den Kabinen wie auch in der Plicht. Die Kehrseite dieses Katamaran-Raumwunders ist das hohe Gewicht und die mäßigen Segeleigenschaften. Weht es konstant aus Ost liegt in der Regel ein für den Kat guter Halbwindkurs an. Sollten wir aber leider in 2018 nicht bekommen - meist blies es mit 6-7 bft aus eher nördlicher Richtung. Gegenan (auf dem Rückweg) hat das nicht funktioniert. Für die Karibik kommt also auch ein Monohull sehr ernsthaft in Betracht.

Beim nächsten Mal würde ich auf jeden Fall ein leichteres, sportlicheres Modell wählen - die Lavezzi 40 (2015) war fast doppelt so schnell - Spaß pur!


Törnverlauf - raumschots nach Süden und zurück gegenan


Tag 01  /  Le Marin  --  Saint Lucia, Rodney Bay  (24 sm)

Nach Frühstück und Bootseinweisung klarieren wir aus und um 1100 Uhr legen wir endlich ab. Am ersten Tag sollte es ein kürzerer Schlag werden, um das Boot kennenzulernen und sich an Wind und Welle zu gewöhnen - eine gute Entscheidung. Es bläst mit 5-6 bft aus NO und wir haben 2,5 bis 3 m Welle. Da kommt schon mal eine Ladung Wasser über ...

 

Beim Einlaufen in die Rodney Bay an der Nordspitze von St. Lucia gehen Gerd`s Badeschlappen über Bord und wir fahren ein erfolgreiches MOB-Manöver.

 

15.30 Uhr ist die "Le Balou" fest vor Anker und für den ersten Tag reicht es auch; der eine oder andere hat doch ein flaues Gefühl in der Magengegend.


Tag 02  /  Saint Lucia, Rodney Bay  --  Saint Lucia, Vieux Fort  (36 sm)

 

 

Nach dem Frühstück setzt ein Teil der Crew mit dem Dinghi über, um einzuklarieren. Das dauert leider etwas länger in Rodney Bay. Aber um 11.00 Uhr ist der Anker auf und wir gehen mit raumen Wind Richtung Südspitze Saint Lucia. Bei NNO 5 halsen wir vor dem Wind.

Nachmittags dreht es auf E 6-7 und die Welle runter machen wir 8,6 kn - eigentlich zu wenig, aber trotzdem schön.

 

Am frühen Abend gehen wir vor Vieux Fort vor Anker und anschließend an Land. Der Törnführer verspricht für Vieux Fort ursprüngliches, vom Tourismus unverfälschtes karibisches Ambiente.

Irgendwie stimmt das auch - aber auf uns wirkt es sehr ärmlich, slumartig. Wir akzeptieren beim Anlanden einen örtlichen Guide und beim Gang durch die "Stadt" mahnt er uns immer wieder zusammen zu bleiben: "it`s not safe ...".  

 


Tag 03  /  Saint Lucia, Vieux Fort  --  St. Vincent, Cumberland Bay  (35 sm)

 

Heute geht es rüber nach St. Vincent. Für die Passage nehmen wir beim Groß das Reff 2.

An der Nordspitze St. Vincent geht eine kräftige Schauerböe mit 8 bft. durch. Für eine halbe Stunde regnet es waagrecht - die Sicht ist fast bei null. Die Crew verschwindet komplett unter Deck. Immerhin nimmt die Welle mit zunehmender Landabdeckung ab.

 

Kurz nach 14 Uhr erreichen wir die Cumberland Bay und gehen dort vor Buganker. Die Heckleine macht unser lokales Empfangs.Kommitee an einer Palme fest! Darauf hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut.

 

 

 

Es regnet viel heute, aber bei diesen Temperaturen wird uns dabei nicht kalt und so lassen wir uns nachmittags von einem ausführlichen Landgang bis ins nächste Dorf nicht abhalten.

 

Für den Abend haben wir im Restaurant (s.o. grünes Wellblechdach) bei Sugar Fisch bestellt. 

 

 


Tag 04  /  St. Vincent, Cumberland Bay  --  Bequia, Friendship Bay  (39 sm)

 

 

 

08.30 ist die Landleine los und gegen 11.00 erreichen wir die Hauptstadt Kingstown. Dort wollen wir einklarieren und unsere Vorräte auffüllen für die Grenadinen.

Kingstown ist trubelig, sehenswert und es gibt alles zu kaufen, was wir brauchen.

Das Einklarieren allerdings ist sehr bürokratisch, langwierig und ziemlich teuer - wir lassen ca. 120 € im Immigration Office.

 

Danach geht es Richtung Bequia. Vor der Nordspitze kreuzen wir bei östlichen Wind ohne Höhe zu machen, da bei 7 bft auch noch 2 kn Strom gegen uns arbeiten. Nach der 4. Wende kapitulieren wir und der Diesel muss ran.

 

Kurz nach 1700 Uhr liegen wir bei etwas Schwell vor Anker in der Friendship Bay.

 

 


Tag 05  /  Bequia, Friendship Bay   --  Tobago Cays  (24 sm)

 

Heute geht es zu den Tobago Cays - Karibik pur. An Wind mangelt es weiterhin nicht, ein ENE mit 5-6 bft treibt uns weiter Richtung Süden.

Das 2. Reff im Groß ist schon Routine und bewährt sich, als es vormittags zeitweise auf 7-8 auffrischt.

 

Mittags kommen sie dann in Sicht, die Tobago Cays und um 13.30 lassen wir uns einen Liegeplatz an einer Boje vor Petit Bateau zuweisen. Der Himmel ist blau, das Wasser strahlt intensiv türkis und als Kulisse weißer Strand, Palmen und in einiger Entfernung schäumt es weiß am Land´s End Reef.

 

 

 

Noch bevor die Leinen fest sind hat Gerd schon für den Abend 6 x lobster und 1 x fish geordert.

Nicht ganz billig, aber sehr lecker und absolut unverzichtbar.

 

Bevor wir übersetzen gehen wir schnorcheln. Vor Barachel gibt es Meeresschildkröten und am Riff bunte Fische, einen Barrakuda - ein Highlight!


Tag 06  /  Tobago Cays  --  Carriacou, Sandy Island  (17 sm)

Vormittags gehen die Ranger längsseits und kassieren 15 Caribbean Dollars Gebühren für den Marine Park. Die Crew geht noch einmal schnorcheln und besteigt den Inselhügel von Petit Bateau.

 

Danach geht es Richtung Carriacou - ein kurzer Schlag. Nach einigem Hin und Herr entscheiden wir uns nicht in Tyrrel Bay festzumachen sondern vor Sandy Island.

Am Spätnachmittag setzen wir zum Langang über. Eine Gruppe Pelikane fischt an der Westspitze und eine Stunde später glüht der Himmel als die Sonne untergeht.

 

Den Abend verbringen wir an Bord. Peter kocht und danach einige Runden Skat in der Karibik.


Tag 07  /  Carriacou, Sandy Island  --  Mayreau, Saline Bay  (25 sm)

 

 

Nach dem Frühstück laufen wir die wenigen Meilen unter Maschine bis Hillsborough und gehen dort vor Anker. Wir sind zwar noch auf den Grenadinen, aber Carriacou gehört zu Grenada. Das ist schon wieder ein anderes Land und wir müssen einklarieren.

 

Hillsborough ist der Hauptort der Insel und verströmt eine freundliche, entspannte Atmosphäre.

Wir klarieren ein, was unkompliziert verläuft, gehen einkaufen und nehmen einen Drink in einer der Strandbars.

 

 

 

Nachmittags geht es weiter mit den üblichen 6 bft aus nördlicher Richtung. Das bringt uns vom direkten Kurs ab. Wir machen zu wenig Höhe und weiter südlich als geplant gehen wir schließlich in der Saline Bay auf Mayreau vor Anker. Eigentlich wollten wir bis Canouan kommen. 

 

 

Wir haben Glück - die Saline Bay liegt einsam vor uns und wir verbringen einen netten Abend mit grilled fish an Land. Es kommt wohl vor, dass große Ausflugsboote hier zum Landgang liegen. Das bleibt uns erspart.


Tag 08  /  Mayreau, Saline Bay  --  Bequia, Admirals Bay  (36 sm)

 

0900 -wir machen die Mooring los, die uns Papa San am Vorabend gegen Rechnung zugeteilt hat.

Zur Abwechslung entscheiden wir uns für das Reff 3, da es aus NNE mit 7 bft bläst. 

Hoch am Wind ist wirklich kein Kat-Kurs - wir quälen uns mit um die 6 kn Richtung Bequia.

 

16.20 Uhr machen wir fest vor Anker in der Admirals Bay. Hier liegen viele Schiffe, aber es ist nicht zu eng und wie immer bei diesem Törn hält der Anker super.

 

 

 

Wir setzen mit dem Dinghi über und spazieren entlang dem Ufer. 

Die Ufergrundstücke mit den restaurierten Häusern sind sehenswert, Bars und Restaurants sind hochwertig und geschmackvoll hergerichtet. 


Tag 09  /  Bequia, Admirals Bay  --  St, Vincent, Wallilabou Bay  (32 sm)

 

Ziel ist die Wallilabou Bay. Die Bucht ist als Kulisse aus "Fluch der Karibik" bekannt. Außerdem haben Maskierte im Februar 2016 nachts einen Katamaran überfallen; ein Segler wurde erschossen, der Skipper verletzt.

Laut Törnführer sind die Täter inzwischen gefasst - also auf in die Wallilabou Bay.

 

Auf dem Weg dahin geht eine Regenböe mit bis zu 35 kn Wind durch, danach schläft der Wind erst einmal ein.

 

 

 

 

 

 

 

Der Anleger gelingt erst beim zweiten Anlauf. Ein Pfahl des alten Landungssteges drückt einen Kratzer in die achtere Backbord Luke.

 

Der beste Rumpunch der Karibik lässt uns das beim Landgang aber schnell wieder vergessen.

 

 

 

 

 

Die junge Frau, die uns schon beim Anlegen geholfen hat begleitet uns als Guide für einige Dollar beim Landgang. 

An einem kleinen Wasserfall, ein paar hundert Meter den Flußlauf hoch im Wallilabou Heritage Park (gefördert von der EU) nehmen wir ein erfrischendes Bad.


Tag 10  /  St, Vincent, Wallilabou Bay  --  Hafentag

 

 

Wir sind gut in der Zeit auf dem Weg zurück Richtung Martinique und so gönnen wir uns einen Hafentag.

 

Mit dem Kleinbus geht es den Buccament River hoch bis zum Vermont Nature Trail. Auf dem Trail geht es ca. drei Stunden durch den Regenwald, absolut lohnenswert. Bei der Rückkehr gibt es an der Station ein kühles Bier.

 

 

 

Wir haben an diesem Tag viele nette Begegnungen und sehen auf dem Trip einiges von St. Vincent. 

 

 

 


Tag 11  /  St, Vincent, Wallilabou Bay  --  St. Lucia, La Souffriere  (44 sm)

 

Etwas früher als sonst lösen wir um 0805 die Landleine, damit wir nicht zu spät Saint Lucia erreichen. Der Wind weht mit 6 bft kräftig aus NE. Am Wind mag der Kat nicht so gerne und so zieht mittags "Skipperteam" mit einer 47er First locker mit mehr Höhe an uns vorbei.

 

Auch heute kein wolkenloser Himmel; es regnet immer wieder, 15.30 zieht ein Schauer mit 30 kn durch.

 

17.30 machen wir an einer Boje fest und setzen anschließen zum Abendessen an Land über.

 


Tag 12  /  St. Lucia, La Souffriere  --  St. Lucia, Rodney Bay  (15 sm)

 

 

Heute nur ein kurzer Schlag. Der Wind steht genau gegenan und so machen wir die gesamt Strecke unter Maschine.

 

Mir ist`s recht. Ich habe mir am Vorabend den Magen so verdorben, dass ich erst in der Rodney Bay an Deck komme, als mittags der Anker fällt. 

Wir liegen in der südlichen Hälfte der Rodney Bay, vor der Hotelanlage - die nördliche Hälfte ist schöner.


Tag 13  /  St. Lucia, Rodney Bay  --  Martinique, Le Marin  (55 sm)

 

Letzter Segeltag, mit den üblichen 6 bft. NE geht es Richtung Le Marin. Der Kat mag noch immer nicht so recht Höhe laufen. Wenn dann noch zwischen Martinique und Saint Lucia Strom steht führt die Wende zurück. Die letzten zwei Stunden müssen also die beiden Diesel nochmal ran.

 

13.00 macht der Smutje seinen ersten qualifizierten Eintrag ins Logbuch (Thomas ist doof) - naja.

 

15.30 ist die Tanke frei und kurz darauf sind wir 210 € ärmer - mit 2 Maschinen länger motoren hat seinen Preis.

 

Dafür ist unser Vercharterer bei der Übergabe kulant - für den Kratzer in der Backbord-Luke müssen wir nichts zahlen.

 

 


Tag 14  /  Rückreise

Nach einer letzten Nacht an Bord geht es am nächsten Morgen mit dem Taxi zum Flughafen und - zumindest für Gerd und mich - mit einer Propellermaschine bis Guadeloupe und dann zurück nach Paris.