Wir treffen uns in Athen am Flughafen, nehmen den Bus nach Lavrion und landen direkt am Hafen - besser geht`s nicht. Dort werden wir vom Vercharterer freundlich mit einer Dose Bier empfangen. Danach gibt es eine wirklich gründliche und ausführliche Einweisung in Boot und Technik und uns werden die Bootspapiere mit den aufmunternden Worten überreicht "the world is yours ...".. Abends beginnt es stark zu regnen - und das wird auch Programm für die nächsten Tage sein.
Nachdem wir uns jetzt gut mit unserer Elan 385 Impression auskennen mache ich als Skipper als erstes den Waste-Tank randvoll mit Trinkwasser. Leider war keines der feigen Crew-Mitglieder bereit, für mich zum Vercharterer zu gehen um sich den Schalter für`s abpumpen zeigen zu lassen - auch das musste ich selbst in die Hand nehmen.
Die Reaktion war freundlich - bewundernd, daß ich nicht den Dieseltank gewählt hatte.
Schließlich geht es dann bei gar nicht so schlechtem Wetter los Richtung Kithnos. Gegen Mittag legt der Wind ordentlich zu, wir binden das 2. Reff ein und entscheiden uns für einen kürzeren Schlag nach Kea. 3-4 sm vor Kea erwischt uns der angekündigte Thunderstorm mit 9-10 Windstärken - die Sicht ist fast bei null wegen des starken Regens.
Im Hafen Korissia gehen wir röm.-katholisch an die Pier vor Buganker. Anschließend raus aus den nassen Klamotten, Dose Bier auf, Stullen geschmiert, 2 Dosen Sardinen auf - langsam geht`s wieder. Gerade als es am schönsten ist kommt der Anker los und wir touchieren die Pier. Also wieder raus in den Regen mit Unterhosen und Jacke zum 2. Anlauf: schnell mit dem Außenborder bei der Nachbar-Yacht eingehängt, einen Fender versenkt und schon sind wir bereit für den neuen Anlauf.
Danach hält alles und wir gehen essen.
Gegen Mitternacht legt der Wind wieder zu und nach längerer Diskussion über für und wider legen wir nochmals ab und gehen wieder an die Pier - dieses mal aber längsseits mit dem Bug in den Wind. Danach konnten wir dann gut schlafen.
Wir starten für unsere Verhältnisse recht früh und gehen nach Sicht um die Nordspitze von Kea. Mit 4 Bft. aus E später NE segelt es sich recht angenehm auf südlichem Kurs. Die Himmel sieht schon etwas freundlicher aus. Mittags holen wir aber schon wieder die Regenklamotten raus - ein Gewitter zieht über Kithnos. Als es direkt über uns in gewaltiger Lautstärke donnert zucken alle zusammen
In Ormos Loutron empfängt uns ein überaus freundlicher Hafenmeister. Es gibt Strom und Wasser und einen Platz längs der Pier. Außerdem - es ist kaum zu glauben - scheint die Sonne!
Wir hängen unsere Sachen raus und dann folgt der erste Badegang.
Später kommt Klaus mit der "Amore Tera". Klaus ist mit Freunden und Kindern unterwegs; wir haben uns auf der Fahrt vom Flughafen nach Lavrion kennengelernt.
Nachmittags sind wir hungrig, Armin kocht.
Abends gehen wir in eines der beiden noch geöffneten Restaurants und bestellen Rotwein mit ein paar Vorspeisen - eine gute Wahl.
Morgens schwimmen Armin und ich durch die Bucht zu der Stelle, an der heißes Quellwasser ins Meer einmündet. Dort ist es angenehm warm. Ein guter Start in den Tag.
Danach überlegen wir lange ob es weiter nach Süden gehen soll oder nach Osten. Es ist starker Wind aus Nord für die nächsten Tage angesagt. Wir entscheiden uns für Syros und rauschen mit einem halben Wind ostwärts.
Wir gehen früh an den Start, weil nachmittags in Böen N 7 angesagt ist und wir die sich aufbauende Welle vermeiden wollen.
Mittags haben wir dann aber schon 2,50 m und es wird zunehmend anstrengend gegenan. Also fallen wir ab und gehen auf die Südspitze Kea.
Bis dahin aber eine tolle Fahrt -
bis 8 kn hart am Wind!
Abend und Nacht verbringen wir einsam in der Bucht Ormos Kavia an einer super-dicken-festen-sicheren Boje bei Mythos, Spaghetti und Skat.
So langsam wird das Wetter besser - mehr Sonne als Wolken und weiterhin kräftig Wind.
Wir kreuzen ein paar Schläge gegen den kräftigen Nordwind, schließlich haben wir kein Motorboot gechartert. Am Ende siegt aber die Vernunft und wir motoren den Rest.
In Limin Ayos Nikolaou gehen wir erst an die Pier. Aber da der Wind nachts auf N 6 auffrischen soll und uns dann möglicherweise ins Restaurant schiebt verlegen wir uns an eine Boje. Beim Festmachen im dritten Anlauf, auf der Suche nach der schönsten Boje geht Armins Brille über Bord;
s. o., schon ohne Brille.
Gerd - immer ruhelos, immer bei der Arbeit
Letzter Tag!
Morgens zum Wachwerden ein Bad bei ca. 19 Grad.
Unsere bayrischen Nachbarn auf der "Nessie" sind nachts anscheinend Anker auf und haben sich auch eine Boje gesucht.
Zum Abschluß noch ein toller Segeltag mit N 6 - nach 2 1/2 Stunden ist Akra Sounion querab.
Insgesamt : Wind, Regen, Sturm und in der zweiten Hälfte auch Sonne - seglerisch recht anspruchsvoll. Viel gekocht, überraschend gut und endlich mal wieder Skat. Also mir hat`s gefallen.