2024 - Sardinien, Cagliari  (183 sm)

01. bis 08. Juni


Anreise in Etappen

 

 

In Deutschland fühlt es sich eher herbstlich als frühsommerlich an. Aber in Cagliari findet das Leben schon wieder auf der Straße statt und  die Palisanderholzbäume mit ihren fliederfarbenen Blüten schmücken die Strassen. 

Bernd, Mathias und ich reisen  - getrennt und zu unterschiedlichen Zeiten - schon ein paar Tage vorher an.

 

Ich verbringe ein paar Tage in Cagliari, besichtige die Stadt und mache einen Ausflug zum Stadtstrand, dem Spiaggia dei Poetto. Dort fühle ich mich gleich ein paar jahre jünger.


 

Der Törn ging von Cagliari aus um die Südspitze und dann nordwestlich bis Porto Romana bzw. Cala Sappone auf der Westseite der Isola di S. Antioco.

 


Tag 01  /  Cagliari Hafen  --  Capo di Pula          (17 sm)

 

Am Samstag nutzen wir vormittags Bernds Mietwagen und kaufen für die Woche ein. Erstaunlicherweise passen drei Einkaufswagen und unser Gepäck in den Panda.

 

 

 

Nachmittags kommt auch der Rest der Crew an und wir übernehmen die Boote.

Am Vorabend hatte sich Claudia von CS Charter gemeldet: meine Oceanis 43 hat einen Motorschaden und wir bekommen ein upgrade auf eine neuere Sun Odyssey 449. Mittags übernehmen wir also die Boote, die Außenborder gibt es gratis dazu.

Bei Gerds  "Almak" will der Plotter erst nicht so recht. Aber 14.40 legen wir ab und bei einem frischen NW, der später auf Süd dreht geht es bei steigendem Luftdruck Richtung Capo Pula. Hinter der Bucht von Cagliari, auf der einige große Tanker auf Reede liegen kreuzen wir auf und um 1810 liegen wir fest vor Anker in der Bucht südlich Capo Pula.

Abends setzen wir an den Strand über und bekommen nach einigen Diskussionen einen großen runden Tisch im Ristorante Don Carlo direkt am Strand. Dort genießen wir in edlem Ambiente die gute Küche eines Luxus Ressorts, auch wenn wir etwas aus dem Rahmen fallen. 

Johannes und Bruno kommen noch rechtzeitig per taxi vom Flughafen dazu.


Tag 02  /   Capo di Pula  --  Porto Zafferano (45 sm)

 

Heute ist nicht mein Tag. Nachts schaukelte es kräftig in der Bucht und vielleicht hatte ich auch ein Glas Wein zu viel am Abend. Erst Mittags komme ich wieder an Deck.

Aber trotzdem ein toller Segeltag. Wir kreuzen gegen einen frischen SW, der vormittags von 4 auf 5 bft. zunimmt und ab mittags weiter zulegt. Wir nehmen Reff 3 rein.

18.30 gehen wir in der einsamen Bucht Porto Zafferano vor Anker und haben 45 sm hinter uns gebracht.

Die Crew der Almak liegt in einer anderen Bucht - wir hatten ein Kommunikationsproblem. Aber eine Stunde später liegen beide Boote in der Bucht. 

Flo, Matthias und ich setzen für einen Landgang über. Das Schild am Strand (militärisches Sperrgebiet) ist schon vom Rost zerfressen, aber - wie uns CS Charter ein paar Tage später etwas entsetzt mitteilt, sehr ernst gemeint.

 


Tag 03  /  Porto Zafferano  --  Porto Pino (14 sm)

 

Morgens hat der Wind auf NW 5 gedreht. Wir setzen die Segel gleich mit Reff 2. 11.30 passieren wir Capo Teulada und 1330 gehen wir vor Porto Pino vor Anker.

 

 

Beide Crews freuen sich schon auf einen Einkehrschwung in der Strandbar Papero Giallo. 

Nicht alle schaffen den Ausstieg aus dem Dinghi unbeschadet. Bruno muss anschließend sein shirt wechseln.

 

Danach gehn wir im Ort einkaufen.


Tag 04  /  Porto Pino   --  Porto Romano          (25 sm)

 

 

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.. das war nicht die Ursache, sah aber auch nicht mehr gut aus.

Nach dem Frühstück laufen wir gemeinsam aus, aber nach 20 Minuten meldet sich die Almak: Motor wird heiß. Wir gehen längsseits, Thomas tauscht den Impeller, Andreas taucht den Rumpf ab. Als wir nichts finden, nehmen wir die Almak an eine Schleppleine und kehren nach Porto Pino zurück. Dort lassen wir die Almak im Päckchen mit uns ankern.

Nachdem CS Charter einen Mechaniker angekündigt hat, machen wir mit der Matar einen Ausflug Richtung Isola Antiocha.Dort gehen wir in Porto di Coqqaddas vor Anker: Badestopp und Pasta aufbraten.

 

 

 

16.40 holen wir unseren Anker wieder auf und gehen erst einmal wieder zurück, Kurs Porto Pino. 

Auf dem Weg dorthin erfahren wir von der Almak, dass der Mechaniker an Bord war und die Maschine wieder läuft. Es waren der Wasserabscheider und eine Pumpe defekt.

 

Wir entscheiden uns, nach Porto Romanao zugehen, auf der Ostseite der Isola di S. Antioco. Dort gibt es einen Gewerbehafen, eine Werft mit Liegemöglichkeiten und im Städtchen Sant Antioco auch Restaurants.

 

 

 

 Leider ist die Pechsträhne der Almak noch nicht zu Ende.

Während wir im Hafen noch nach einer Liegemöglichkeit suchen, läuft die Almak im Flachwasser auf Grund. Gottseidank nur Schlick, aber keine Chance für uns nahe genug ranzukommen, um sie freizuziehen.

Publikum gibt es im Hafen fast keines, dafür aber ganz großes Hafenkino vom Feinsten. Die Guardia Costiera läuft aus und nach zwei Anläufen mit Dinghiunterstützung zum Überbringen der Leine (beim ersten Anlauf gibt der Außenborder auf) kommt die Almak unbeschadet wieder frei. 

In der Abendsonne kommt die Industrieromantik am alten Salzförderband gut zur Geltung und nach 21 Uhr machen wir uns auf den Weg in die Stadt zum Pizzaessen.


Tag 05  /  Porto Romano  --  Porto Pino        (28 sm)

Außer der Pizza gab es am Vorabend einige Flaschen Riserva zur Traumaverarbeitung.

Der Vormittag geht drauf für den Unfallbericht beim Hafenmeister. Dann kommt der Vercharterer, kontrolliert den Rumpf und tauscht die am Vorliek gerissene Genua gegen eine andere aus.

 

Um 12 Uhr sind wir starklar und die Almak ist nicht mehr zu halten. Mit größerer Genua zieht sie bei W5 an uns vorbei....

 

 

 

 

 

... zumindest zeitweise liegt unsere "Matar" hinten.

 

 

 

Wir machen mittags gemeinsam einen Badestopp in der Bucht Cala Sapone - wunderschön: Schwimmen, Brot, Käse, Tomaten.

 

15.30 geht es dann weiter. Der Wind bläst mit 5-6 aus West und jetzt rauschen wir mit halbem Wind und raumer Welle zurück Richtung Porto Pino - Top Speed 10,2 kn!

1600 tauchen vier große Delfine auf und begleiten uns eine Weile. Immer wieder wunderschön.

Vor den Dünen am  Golfo die Palmas ist es zu unruhig, sodaß wir die letzte Meile Richtung Porto Pino mit ordentlich Lage aufkreuzen und dort geschützt um 1920 vor Anker gehen. Supersegeltag.

Dinner gibt`s dann an Bord.


Tag 06  /  Porto Pino  --  I. Tuaredda    (22 sm)

 

 

 

Der Plan für heute: schöne Bucht mit Restaurant.

Bei SW 4 setzen wir die Genua und legen unter Segel ab.. Mittags runden wir Capo Teulada und 15.30 finden wir einen schönen Ankerplatz.

Der Plan geht auf.

Abends setzen wir über. Die Strandbar ist ein Traum, fast schon kitschig.

Wir ordern Aperol Sprizz, dann Fisch und Wein und genießen die Abendstimmung.


Tag 07  /  I. Tuaredda  --  Cagliari    (32 sm)

 

Nach dem Frühstück informiere ich CS Charter, dass uns am Vortag der Radarreflektor weggeflogen ist. Dann geht es los.

Aber bei der Almak startet die Maschine nicht. Also noch einmal abschleppen.

Zwei Stunden später erreicht uns das vom Vercharterer angekündigte Schlauchboot mit Mechaniker und die Pechsträhne setzt sich fort: Bei der Übergabe vom Schlauchboot geht die Austauschbatterie über Bord!

Danach tauschen Almak und Matar die Motorbatterien und dann geht es weiter.

Auch der Wind ist nach den letzten schönen Segeltagen weg und so motoren wir nach Cagliari, tanken und machen fest um 17.40.

Eigentlich ein schöner Törn, bei dem wir viel guten Wind hatten. (Zu) Viel gelernt im Bereich Technik und Manöver. Aber natürlich auch Streß dabei, den keiner braucht.

Abends gehen wir in der Altstadt zusammen essen und am nächsten Morgen zurück zum Flughafen.