2013 - Palermo / Liparische Inseln  (244 sm)

25. bis 31. Mai

Unser Törn beginnt in Palermo. Ob es von dort aus nach Osten zu den Egadischen oder nach Westen zu den Liparischen Inseln geht sollte ultimativ - abhängig vom Wind - am Vorabend -entschieden werden. Da die Wetter-SMS ab Sonntagmorgen schwachen Wind vorhersagt entscheiden wir uns für die Liparischen Inseln. Mittags übernehmen wir die beiden Cyclades 43 von Sailing Sicily. Erfreulich früh aber leider nicht startklar. Auf einem Boot fehlen 2 Reffleinen ganz, statt Plotter gibt es iPads und das Dinghy macht einen sehr betagten Eindruck; insgesamt wirken beide Boote nicht übermäßig gepflegt.


Tag 01 + 02 /  Palermo  --  Vulcano, Porto di Levante  (80 sm)

 

Nach dem Abendessen und dem 2:1 für Bayern legen wir um 23.15 bei raumen Wind und Vollmond ab. Gegen 03.00 Uhr morgens frischt es auf W 5/6 auf, das Boot beginnt zu "geigen" und wir reffen. Zwei Stunden später kommt die Dämmerung und die ersten Blautöne mischen sich in das nächtliche schwarz-weiss.

Am frühen Nachmittag kommen wir ziemlich geschafft in Vulcano an und entscheiden uns für eine Boje.


Tag 03  -    VULCANO, PORTO DI LEVANTE  --  Salina, Santa Marina (15 sm)

 

Wir schlafen aus und erkunden tagsüber Vulcano - die einen zu Fuß, die anderen mieten sich Roller; beides sehr zu empfehlen.

Am Nachmittag dann noch ein kleiner Schlag, der uns zwei Inseln weiter nach Salina führtführt.

Die dortige Marina ist sicherlich die am besten ausgestattete auf der Inselgruppe. Es gibt vernünftige Sanitäranlagen, Strom und Wasser. Im Ort einige Restaurants und Läden.

Nachdem der Wetterbericht urspünglich schwache Winde angekündigt hatte sind jetzt und auch an den folgenden Tagen immer W 4-5 / 5-6 bft. angesagt.


Tag 04  -  SALINA, SANTA MARINA  --  Panarea -- Lipari, Pignataro (35 sm)

 

Mittags brechen beide Crews Richtung Stromboli auf. Die "Gibbigiana" zieht ihr Programm durch, ankert abends vor Stromboli und bricht dann zur Nachtfahrt nach Lipari auf. Es hat sich wohl gelohnt. Der Stromboli spuckt glühende Lava - spektakulär.

Wir entscheiden uns mit der "Elvira" für eine Abkürzung und gehen am Spätnachmittag auf der Südseite von Panarea in der "Cala Junco" zum Baden und Abendessen vor Anker.

 

 Nach 19.00 lichten wir den Anker und gehen Richtung Lipari. Kurz nach dem Auslaufen frischt es auf W 6 auf und wir rauschen nach dem Reffen bei Abendlicht westwärts.

Später nimmt der Wind ab und wir laufen bei bei Dunkelheit gegen 22.00 Uhr in den Hafen Lipari Pignataro ein. Der Hafenmeister ist am Steg und weist uns mit der Taschenlampe ein. Die Ansteuerung bei Nacht ist unproblematisch. Pignataro ist gut geschützt.


Tag 05  --  Lipari, Pignataro  --  San Agato di Militello (34 sm)

 

 Vormittags laufen wir von Pignataro in die Stadt (20 min.). Lipari Stadt ist sehenswert; viele Geschäfte, Cafes, alte Gassen und Kirche und Kastell auf dem Berg.

Am Nachmittag legen wir ab und setzen westlich der Passage zwischen Lipari und Vulcano Segel, Kurs 210.  Am frühen Abend schaffen wir es fast um das Capo dÒrlanda herum, müssen dann aber doch aufkreuzen. Gegen 19 Uhr haben wir dann genug vom Kreuzen und laufen unter Maschine bis San Agato. Da die Maschine merkwürdige Geraüsche von sich gibt reduzieren wir die Drehzahl und laufen erst nach 22 Uhr im Hafen ein - immerhin mit Maschine. Nach zweimal Rückwärtsfahrt beim Festmachen verschwindet das Geräusch.

 

San Agata Militello wird durch einen riesigen neuen Wellenbrecher gegen W und N Winde geschützt. Die vorhandenen Stege sind ganz neu und nur schwach belegt. Neben uns liegt eine kleine Kiriakoulis-Flotte. Zum Ort (lohnt sich nicht: Promenade ist neu, der Rest "vermüllt") sind es 2 km. Es gibt einen Shuttle-Service und der freundliche Base-Manager bringt uns am nächsten Morgen frisches Baguette.


Tag 06  -  San Agato di Militello  --  Cefalu (36 sm)

 

Heute starten wir früher als sonst. Die Hälfte der Entfernung kreuzen wir gegen W 4 bft. an bei moderaten 1,7 m Welle; für den Rest muß der Eisenhengst ran. Wir wollen Cefalu noch bei Tageslicht besichtigen.

 

 Cefalu mit seiner schönen Altstadt, kleinen verwinkelten Gassen, dem alten Hafen und dem normannischen Dom ist einen Besuch wert. Auch ein Sprizz-A im Abendlicht auf dem Marktplatz muß vor dem Essen noch sein.

 

 

 

 

Die Altstadt mit dem alten Hafen hat einen Sandstrand.


Tag 07  -  Cefalu  --  Palermo   (44 sm)

  

Der letzte Segeltag in dieser kurzen Woche. Das Wetter ist perfekt. Die Sonne scheint und der Wind bläst mit 5 bft. aus West, später etwas nördlicher. Mit nur zwei Schlägen geht es bei fast 3 m Welle bis Palermo Bay. Dann dreht der Wind innerhalb von Minuten um 60 Grad südlich und nach zwei weiteren Schlägen machen wir den Rest mit Maschine.

 


Fazit

Wer von Palermo aus auf die Liparischen startet und den Stromboli sehen möchte hat sich damit schon auf über 200sm festgelegt, davon die Hälfte gegen die vorherrschende Windrichtung (auf dem Rückweg!). Deshalb hatten wir uns für den langen Schlag am Anfang entschieden.

Viel gesegelt, wenig gebadet, die Bordkasse geschont. Alles war gut. Für uns hat`s gepasst.

 

Alternativ auch sehr zu empfehlen: die Egadischen Inseln, westlich Palermo.

 

Nur mit dem Vercharterer "Sailing Sicily" waren wir nicht zufrieden. Die Boote waren nicht sehr gut in Schuß, Ausrüstung fehlte und bei der Übergabe am Schluß gab es Ärger bei beiden Booten wegen angeblicher Schäden.

Also: aufgepasst bei der Übernahme; bei Sailing Sicily alles konsequent dokumentieren.