Nach langen Jahren wieder eine Anreise mit dem PKW.
Ein echtes Highlight: zwei Tage in Zagreb. Besonders gut gefielen uns
- Altstadt und Museen
- viel Grün, Parks mit Kunst-Installationen
- entspannte Athmosphäre
uvm.
Einziges Problem: wohin mit dem Auto? Man braucht es nicht in Zagreb und Parken ist schwierig.
Besonders zu erwähnen ist das "museum of broken relationships" - eine Sammlung alltäglicher Gegenstände, von denen jeder eine manchmal herzzerreißende Geschichte erzählt.
Chillen im Sommer. Im Park Zrinjevac war es schon eher voll - an anderen Stellen, im Park Ribnjak sind die Zagreber unter sich.
Samstagnachmittag übernehmen wir in der Marina Kastela eine - im Vergleich zu den üblichen Charteryachten - sportliche Elan 410, Bj. 2007. Erstmalig ein Boot mit Bierwerbung.
Um es vorwegzunehmen - ich war sehr happy mit der Elan: Sie lief super, das Handling mit konventionellem Groß, Traveller im Cockpitboden, 1-Leinen-Reff und großem Steuerrad war einfach und leichtgängig.
Nach der Übernahme kaufen wir ein, stauen alles und dann hole ich die Mädels in Zadar vom Busbahnhof bzw. Flughafen ab.
Nach dem doch etwas anstrengendem Samstag wird es 1120 Uhr bis wir die Maschine starten und den Hafen verlassen. Eine Stunde später laufen wir unter Segeln bei schwachem Wind Richtung Brac und eine fette ausweichpflichtige Motoryacht zwingt uns zum Ausweichen im letzten Augenblick. Das sollte uns in den nächsten Tagen noch zweimal passieren.
Für den Spätnachmittag sind Starkwind und Gewitter angekündigt.
1500 Uhr machen wir fest in der Marina Milna auf Brac. Die Marina ist in den Stadthafen integriert - alles tiptop in Schuß. Allerdings zahlen wir dafür auch 85 €!
Gegen 1900 Uhr ist auch der letzte freie Platz belegt.
Auch heute laufen wir erst 1120 Uhr aus. Das macht aber Sinn, weil der Wind erst im Laufe des Tages kommt. Wir kreuzen nach Sicht rüber nach Hvar, vorbei an der Westspitze kommt die Stadt Hvar in Sicht.
1415 Uhr bergen wir die Segel und gehen unter Maschine durch die Pakleni Inseln, um für einen Badestopp 1450 in einer der südlichen Buchten, U Stari vor Anker zu gehen.
Nachmittags brist es dann auf und wir laufen am Wind mit fast 7 kn rüber nach Vis.
Der Stadthafen ist voll, als wir nach 1900 einlaufen. Der Marinero schickt uns rüber nach Kut. Dort lassen wir im südöstlichen Teil der Bucht vor dem Ort Kut auf 12 m den Anker fallen. Das ist sehr zu empfehlen - Kut hat eine sehr hübsche Altstadt und ist trotz Hochsaison nicht überlaufen.
Bis zur Westspitze Hvar laufen wir am Wind.
Danach geht es raumschots auf südöstlichem Kurs Richtung Stari Grad.
Mittags frischt es auf und wir machen bei NW 4-5 zwischen Brac und Hvar 7,5 kn. Ein anderer Segler holt trotz Gennacker nur sehr langsam auf - die Elan läuft einfach gut!
Mit Blick auf die Hochsaison hatte ich eigentlich Bedenken, nach Stari Grad zu gehen. Aber zu Unrecht, es ist belebt aber nicht überfüllt. Auch der Stadthafen Stari Grad ist als Marina - schön gemacht - ausgebaut. Nachdem wir in Kut geankert haben sind die 70 € in Stari Grad ok. Irgendwie muß man es ja schönrechnen.
Wie schon in den vorangegangenen Tagen sagt der Wetterbericht kaum Wind voraus (1-2) und dann frischt es doch auf, heute ab mittags auf NW 5-6.
Aber erst einmal treiben uns 3-4 bft mit butterfly nach Osten. Für einen Badestopp suchen wir uns östlich von Jelsa die Bucht U Prapratna aus. Aber irgendwie soll es nicht sein. Die Ankerkette verkantet, dann fliegt die Sicherung raus und als wir neu ansetzen frischt es deutlich auf - natürlich aus Nord, sodaß es ungemütlich wird.
Wir entscheiden uns also gegen den Badestopp und dafür rüber nach Brac zu gehen, um bei Nordwind geschützt zu liegen.
Das geht dann auch schnell: Reff 1 ins Groß, die Genua ein klein wenig eingerollt und anschließend ein toller Ritt rüber nach Brac. Bei über 8 kn und nicht zu viel Lage pflügt die Elan durchs blaue Mittelmeer. Das große Steuerrad gibt kaum Druck weiter.
16.30 sitzt der Anker fest in der U Studena und ein Segler vom Nachbarboot nimmt unsere Heck-Landleine an.
Wir genießen die Ruhe; abends wird gekocht und Karten gespielt.
Die erste Etappe motoren wir - kein Wind. 1200 Uhr erreichen wir Bol, wo wir einen Landgang planen. Danach - so die Hoffnung - sollte es wieder auffrischen. Außerdem wollen die Handys aufgeladen werden.
Bol ist bekannt für seinen langen, feinen Sandstrand und hat einen kleinen, stark frequentierten Stadthafen, der nicht besonders tief ist.
Es ist sehr hektisch - ständig laufen Fähren, Ausflugsboote und Yachten ein und aus. Aber dann finden wir doch einen guten Moment und auch ein freies Plätzchen. Allerdings müssen wir 2 m Abstand von der Pier halten, da der felsige Grund ansteigt. Die freundliche norwegische Nachbarcrew lädt uns ein, über ihr Boot an Land zu gehen.
1500 Uhr laufen wir wieder aus, der Wind bläst mit NW 3-4 und wir kreuzen bis U Blaka, wo wir wieder mit Landleine und Buganker festmachen.
Hier ist es schon nicht mehr so einsam wie in der U Studena - fast 10 Boote bleiben über Nacht.
Nachdem Frühstück ein Landausflug - wir laufen zum Kloster Blaca.
Ein schmaler Weg führt vorbei an kleinen Feldern hinauf zum Kloster. Wer möchte kann an einer Führung durchs Kloster teilnehmen. Wir haben nur eine Flasche Olivenöl aus eigener Produktion gekauft - sehr empfehlenswert.
Danach geht es zurück nach Kastela, wo wir uns erst einmal eine Stunde in die Schlange vor der Tanke einreihen müssen.
Abends zum Essen fahren wir nach Split, wo die Altstadt aus allen Nähten platzt - trotzdem schön.
Die Bootsrückgabe am Vortag verlief unproblematisch.
Um 0900 Uhr mussten wir das Boot verlassen und dann war der Törn endgültig vorbei.
Die Charterbootflotten in Kroatien wachsen anscheinend immer weiter und die Marinas werden immer größer.
Dennoch war es trotz Hochsaison möglich dem Trubel ein wenig aus dem Weg zu gehen.
Insbesondere für Familientörns also weiterhin ein gut geeignetes Revier.