Dieses Jahr eine ganz neue Konstellation: drei Väter und drei Töchter gehen segeln.
Wir fliegen alle gemeinsam ab Frankfurt und landen spätvormittags in Athen. Von dort bringt uns der Expressbus X96 Richtung Piräus bis zur Marina Alimos.
Unsere 10 Jahre alte Cyclades 43.4 übernehmen wir von der Fa. Istion. Das Boot ist fertig, in einem sehr gepflegten Zustand und überhaupt funktioniert der gesamte Service bei Istion wirklich gut und unkompliziert.
Beim Einkaufen gibt es zwei Modelle:
- Zu Fuß zum großen Supermarkt (ca. 500 m) und alles selbst zum Boot transportieren
- Hol- und Bringservice zum etwas weiter entfernten kleinen Supermarkt.
Wir entscheiden uns für die zweite, möglicherweise etwas teurere Alternative.
Die Sanitäranlagen der Marina sind in einem akzeptablen Zustand und auf dem Gelände der Marina sowie unmittelbar angrenzend
gibt es einige Restaurants.
Wir entscheiden uns für einen Abendspaziergang und gehen ins Alimanaki. Dort erwartet uns eine reiche Auswahl wirkliche guter griechischer Gerichte, das beste Essen in der ganzen Woche!
Der Wetterbericht kündigt Schwachwind aus Süd an. erst in der zweiten Wochenhälfte soll es auffrischen auf 4-5 bft. Eigentlich super, da vier aus der Crew zum ersten mal an Bord eines Segelbootes unterwegs sind.
Und so geht es zunächst unter Maschine am Spätvormittag südwärts. Nach ein paar Meilen haben wir dann doch so viel Wind, dass wir Groß und Genua setzen können.
Mittags gehen wir auf N. Aigina in der Bucht Kipos vor Anker und springen ins blaue Mittelmeerwasser.
Im Hafen Perdika erwischen wir den letzten Platz an der Pier - ein Fischer weist uns ein. Perdika ist ein netter griechischer Ort mit kleinen Tavernen, Bars und heimeliger Athmosphäre. Bei kräftigeren NW-Winden hat uns der Vercharterer abgeraten, da dann Schwell in den Hafen steht.
Am nächsten Morgen russisches Hafenkino Teil 1: Beim Anlegen geht ein Crewmitglied über Bord, weil die Gangway nicht fest ist.
Da auch für heute wenig Wind angesagt ist entscheiden wir uns für einen kurzen Schlag nach Poros und wollen den Nachmittag für einen Landausflug nutzen.
Auf den letzten Meilen frischt es dann auf 3 bft auf und wir kreuzen bis Hafen Poros.
Dort bekommen wir russisches Hafenkino Teil 2 vom Feinsten als eine russische Crew mit einer 54er zahlreiche Anläufe inkl. verschiedener brüllender Skipper braucht, um anzulegen.
Nachdem ein weibliches Crewmitglied dem Nachbarboot eine Flasche Sekt überreicht kehrt wieder Ruhe ein.
Wir mieten uns zwei Quads und einen Scooter und dann geht es auf eine Inselrundfahrt, die wir mit einem Sundowner in der Love Bay beenden.
Gegen 11 Uhr kommen wir los und schon nach 10 Minuten machen wir keine Fahrt mehr - kein Wunder bei weniger als 2 Meter Wassertiefe. Wir stecken fest im schlammigen Flachwassergrund. Da hat der Skipper wohl nicht aufgepasst. Nach einigem vor und zurück kommen wir wieder frei und es geht mit halbem Wind Richtung Hydra.
Endlich Wind, wenn auch ab Nordspitze Hydra raumschots. Wir kreuzen vor dem Wind, damit mehr Segelspaß aufkommt.
Wir verbringen einen ruhigen Abend in der reizvollen Bucht A. Nikolaos. Die Mädels legen sich mit Wolldecke aufs Vorschiff und zählen Sternschnuppen. Die Väter spielen Skat.
Es frischt weiter auf als wir morgens auslaufen und mittags reffen wir das Groß. Dazu drehen wir bei - das ermöglicht es uns, in aller Ruhe bei wenig Schiffsbewegung das Reff reinzumachen.
Unser Plan in Hydra Stadt für ein paar Stunden festzumachen funktioniert nicht. Obwohl wir Oktober haben ist der Hafen mittags mehr als voll, d.h. die Boote liegen schon in dritter Reihe. Wir ankern stattdessen 1 sm nördlich in der N. Soupia.
Spätnachmittags geht der Anker auf und wir segeln Richtung Poros.
Die Überlegung die Fahrt nach Poros abzukürzen und in der Ormos Mandhrak zu übernachten verwerfen wir. Bei Nordwind steht starker Schwell in der Bucht.
So kommen wir zu einer ungeplanten Nachtansteuerung. Der Wind frischt auf 6 bft. auf und als wir 21.30 in Poros ankommen müssen wir uns in den letzten Liegeplatz an der Pier drängeln.
Alle sind k.o. heute. und so bleiben wir an Bord und kochen selbst.
Morgens russisches Hafenkino Teil 3: Beim Ablegen drücken 4 Crewmitglieder das Heck ab, wobei einer im Hafenbecken landet.
Wir setzen Groß und Genua voll, was bis zur Südwestspitze Poros gut funktioniert. Aber vor Methana drehen wir bei und reffen.
13.20 sichtet die Crew Delfine.
In Korfos wollten wir eigentlich direkt am Anleger einer der Tavernen festmachen, aber es ist schon alles belegt.
Aber das war nicht weiter tragisch. Wir ankern und da die Bucht Ormos Sofikou gut geschützt ist liegen wir sehr ruhig. Mit dem Dingi sind wir schnell an Land.
Letzter Tag heute und wieder ist ein wenig mehr Wind als am Vortag angesagt: N 5-6.
Dafür stimmt der Kurs zurück nach Kalamaki: 060 - wir kommen mit einem Schlag rüber.
Zum Abschluß noch ein Badestopp in der O. Peronis, wo wir Schutz vor dem Wind finden.
Danach geht es zurück in die Marina.
Ausgecheckt haben wir am Freitagnachmittag - problemlos und sehr freundlich wie schon am Tag der Übergabe.
Der Saronische Golf hat einen anderen Wettergott als die Kykladen - meist gibt es etwas weniger Wind. Für uns war das genau richtig. Außerdem baut sich spürbar weniger Welle auf. Das kam uns in den letzten zwei Tagen zugute. Wir hatten 0,5 - 1,0 m Wellenhöhe. Auf den Kykladen war es sicher 1 m mehr.