2016 - Saronischer Golf / Peleponnes

31. Juli bis 12. August 2016


Normalerweise kommt der Meltemi im Laufe des Vormittags, frischt im Tagesverlauf auf und schläft nachts ein. Weht es kräftiger, bläst es auch nachts durch.

 

Wir hatten gleich beim Auslaufen 6-7 bft und der Vercharterer runzelt die Stirn als ich ihm von unseren Kykladen-Plänen berichte (" .. okaaay - depends on your crew ..").

 

Er sollte recht behalten - wir ändern unsere Pläne am 2. Tag und lernen den Saronischen Golf und ein wenig den Peleponnes kennen ... und waren positiv überrascht. 

 

Zur Anreise: Unser Ausgangshafen Lavrion ist vom Flughafen Athen gut erreichbar. Mit dem Taxi für ca. 40 € in knapp 30 Minuten oder für kleines Geld mit dem Bus in einer Stunde (Abfahrt direkt ggü. dem "Sofitel").

 

Abends gibt es viele Möglichkeiten in Lavrion essen zu gehen; einkaufen können wir in einem großen Supermarkt am Hafen, der auf Wunsch auch bis ans Boot liefert.


Tag 01  /  Lavrion Hafen  --  Kea, Ormos Kavia  (15 sm)

 

Am Vortag haben wir unsere "Veni I" übernommen, eine schon etwas betagte Sun Odyssey 43, Bj. 2002. 

Die Veni bietet für zwei Paare und zwei 15-jährige Mädels genügend Platz.

 

Kurz nach 11 Uhr laufen wir aus und setzen Segel gleich mit Reff 2.  NW 6, in Böen 7 ist bei raumen Wind gut erträglich, für einen Familientörn am ersten Tag aber dennoch etwas zu viel.

 

Zum Übernachten entsheiden wir uns für die Ormos Kavia, eine hübsche Bucht auf der Westseite Keas. Der Anker hält gut und so setzen wir alle mit dem Dinghi zum Essengehen über.

Abends lässt der Wind ein wenig nach, aber nachts weht es mit 30 Knoten. 


Tag 02  /  Kea, Ormos Kavia  --  Kap Sounion  (15 sm)

 

Morgens steht die Entscheidung: Wir gehen in den Saronischen Golf / Peloponnes.  

Bei NW 4 geht es mit halben Wind zügig Richtung Attika; 14.00 ankern wir vor dem Poseidon-Tempel.

Poseidon Tempel Sounion - Eine Tempelbesichtigung ist natürlich Pflicht. Danach ein kühles Bier am Strand von der Hotelbar und abends setzen wir nochmals über, um im Restaurant Ilias zu Essen - können wir empfehlen!


Tag 03  /  Kap Sounion  --  Poros  (29 sm)

 

Nach dem morgendlichen Sprung ins tiefblaue Wasser geht es mit schwachem südlichen Wind unter Maschine Richtung Poros

Mittags setzen wir Segeln und bei 1,5 kn Fahrt gibt es Rührei mit Salat und ein Bad. Danach frischt es auf.

 

 

Poros kann von der Ost- wie der Westseite angelaufen werden, was aus der Seekarte nicht gut erkennbar ist.

Es ist trubelig, aber angenehm. Wir liegen mit dem Heck am Kai.


Tag 04  /  Poros  --  Nisos Dhokos, Ormos Skindos  (21 sm)

 

Zum Frühstücken legen wir ab und ankern östlich von Poros Stadt. Der Holzstuhl, der an unserem Boot vorbeischwimmt bleibt bis zum letzten Tag bei uns.

 

Abends ankern wir auf Dhokos und es wird musikalisch: Ein Boot mit Österreichern bietet Blasmusik und Jodeleinlagen im Wechsel mit einem französischen Boot, das mit Gitarre und Gesang antwortet. Sind wir wirklich in Griechenland?

 


Tag 05  /  N. Dhokos, O. Skindos  --  Ermioni  (26 sm)

 

Vormittags umrunden wir Dhokos auf der Westseite und gehen dann an der Südspitze von Idra in einer Bucht zum Badestopp vor Anker. Als wir danach in die Passage zwischen Idra und Dhoskos einfahren erwischt es uns mit 6/7 bft. Wir drehen bei und reffen.

 

 

Beim Anlegen in Ermioni helfen uns die Bootsnachbarn bei viel Seitenwind vor Buganker und Heckleine an der Pier festzumachen. 

 

Ermioni ist ein nettes Städtchen und hat einen kleinen, geschützten Stadhafen. Am Ufer reihen sich einige Bars und Restaurants. Es gibt wenig ausländische Touristen.

Beim Hafenmeister zahle ich die üblichen 2,56 € Hafengebühr.


Tag 06  /  Ermioni  --  Poros  (25 sm)

 

Auch heute haben wir schönen Wind und so kreuzen wir nach Sicht. Mittags gibt es einen ausgiebigen Badestopp auf halber Strecke.

 

Im Stadthafen von Poros kapituliere ich nach dem 4. Anlegeversuch - immer liegt unsere Kette über der des Nachbar. Wir wechseln an die Nordseite - dort klappt es auf Anhieb.


Tag 07  /  Poros  --  Hafentag

 

Heute reist Armin vorzeitig ab, zurück nach Deutschland und der Rest der Crew legt einen Hafentag ein. Wir leihen uns Quads aus und erkunden die Insel.

 

 

 

 


Tag 08  /  Poros  --  Nisos Idhra, O. Mandraki (17 sm)

 

Vor dem Stadhafen Idhra warnen Eineimische wie auch unser Törnführer - Ankersalat unvermeidbar, da in 2. Reihe geankert wird. Eine kurze Hafenrundfahrt bestätigt das und wir gehen ein Stück nördlich vor Anker und Landleine in der der Bucht Mandraki.

 

 

 

Von dort aus gönnen wir uns ein Wassertaxi, das zwar nicht billig aber ein ein schönes Erlebnis ist.

 

Abendessen nehmen wir mit Blick auf die untergehende Sonne und ein vor Anker liegendes Kreuzfahrtschiff zu uns - sehr lecker und sehr schön.

Überhaupt lohnt Idhra. Es gibt viele Geschäfte, Boutiquen, Bars, Cafes und etwas internationaleres Flair als anderswo. 


Tag 09  /  N. Idhra  --  N. Aigina, Perdika (30 sm)

 

 

Heute haben wir nur wenig Wind, gegen 1500 schläft er ganz ein.

Nach einem Badestopp am Nachmittag erreichen wir Perdika gegen Abend - ein kleiner griechischer Ort mit ein paar Bars und Restaurants, die sich am Hafen aufreihen.

 

 

 

Wir beginnen den Abend mit Kartenspielen, Wifi und Ouzo bei sinkender Sonne und Blick auf den Hafen in einer kleinen Bar.

Davor noch ein kühlender Sprung ins Hafenbecken - das Wasser ist sauber und klar.


Tag 10  /  Perdika  --  Methana, Vathi (16 sm)

Es steht nur ein kurzer Schlag an, sodaß wir erst einmal im Cafe frühstücken gehen bevor mittags der Anker auf geht.

Der Südspitze von Nisos Angistri ist die kleine Insel N. Dhorousa vorgelagert; dort gehen wir mit Landleine vor Anker, schwimmen und essen zu mittag.

 

Danach geht es weiter nach Vathi, einem kleinen Yachthafen auf der Westseite von Methana. Wir ergattern den letzten Platz, direkt an der Hafeneinfahrt. Als ein Gewitter aufzieht und Wind und Welle auf unser Boot drücken reicht uns der Hafenmeister eine Mooringleine und wir legen eine 2. Landleine. Der Hafen ist unspektakulär aber mit netter, familiärer Athmosphäre - abseits der üblichen Wege durch den Saronischen Golf.


Tag 11  /  Vathi  --  Palaia Epidhavros (17 sm)

Mittags gehen wir nochmals bei N. Dhorousa vor Anker, mit Landleine zwischen zwei fetten Motoryachten. Gegenüber liegt eine weitere Luxusyacht und wir dürfen beobachten wie jemand mit dem flyboard durch den Wasserstrahl eines jetskis angetrieben mehrere Meter aus dem Wasser steigt - naja, wer`s braucht.

Nachmittags segeln wir mit sehr leichtem Wind nach Palaia Epidhavros. Eigentlich nicht so spannend bei 2 Windstärken - aber wir haben Musik angestellt, die Mädels haben sich durchs Wasser ziehen lassen und ich habe mir `ne Dose Bier aufgemacht - chillig.

In Palaia Epidhavros ankern wir in der Bucht - dort ist es sehr schön. Aber die Stadt lohnt sich nicht.


Tag 12  /  Palaia Epidhavros  --  N. Aigina, O. Klima (21 sm)

 

Wir legen vor dem Frühstück ab und gehen 3 sm weiter nach Neas Epidavrou. Dort gibt es einen kleinen Yachthaven, eine Flußmündung und einige Ferienhäuser entlang des Strandes, eine gute Alternative zu Palaia Epidhavros.

Eine Stunde später geht es mit SE 3 zum Baden rüber an die Nordspitze von Methanon und von dort weiter nach N. Aigina, Ormos Klima. Dort bringen Esther und Tabea mit dem Dinghi die Landleine aus und wir gehen vor Anker.

 

Vor dem Abendessen an Bord geht es noch auf einen Drink an die Strandbar.


Tag 13  /  O. Klima  --  Lavrion (34 sm)

 

In der Nacht frischt es auf und morgens steht eine kräftige Brise auf die Steuerbordseite.

Um 10 Uhr legen wir ab. Am Kap Sounion dreht der Wind schlagartig von SE auf NE und legt innerhalb weniger Minuten von 3 bft. auf 6 zu, sodaß wir beidrehen und reffen.

 

18.30 sind wir zurück in Lavrion; auch der letzte Anleger hat gut funktioniert. Alle gesund und keine Schäden.

 

Über Nacht frischt es weiter auf und am Tag der Übergabe bläst es morgens in Böen bis zu 40 kn / 9 bft - in der Marina!

Wir haben die richtigen 2 Wochen erwischt.