Nach einem morgendlichen Bad geht es nach Kalamos. Wir passieren Skorpios und ankern am frühen Nachmittag im Nordosten der Insel Meganisi in der Ormos Atheni. Hier ist es schon nicht mehr so überfüllt wie in Nidri. Das Wasser ist klar.

Am Spätnachmittag kreuzen wir nach Kalamos und laufen dort abends in den kleinen Hafen ein. Kalamos ist wirklich nett. Der Wirt nimmt die Leinen entgegen und abends sitzen wir direkt auf dem Kiesstrand am Wasser und genießen das griechische Essen, die warme Luft und die schöne Athmosphäre.

Morgens lassen wir uns vom Lebensmittelhändler den Wasserschlauch geben und bunkern Trinkwasser. Dafür kräftig zu bezahlen hatte ich innerlich schon akzeptiert - aber es kostet nichts, .. wir sollen wiederkommen.

Auch heute geht es erst gegen Mittag los. Das macht zum einen Sinn weil das ein Familienurlaub ist. Zum anderen kommt der Wind erst gegen Mittag. Heute mit 3-4 aus Süd und wie auch die ganze Woche nie aus der vorhergesagten Richtung. Das hängt sicherlich mit der örtlichen Thermik und der binnenrevierähnlichen Lage zusammen.

Auf dem Weg nach Vathi drehen wir einmal bei. Wer es noch nicht kennt, für den ist das etwas besonderes bei 100 m Wassertiefe baden zu gehen. Später noch ein Stop in der One House Bay, Insel Atokos - ein Muss, finde ich.

Vathi liegt gut geschützt in einer tief eingeschnittenen Bucht. Wir liegen im Stadthafen vor Buganker mit dem Heck an der Strasse. Ein wenig trubelig, aber noch erträglich.

Beim Auslaufen fliegt die Sicherung der Anker-Winsch raus. Das ist so ungewöhnlich nicht, aber wir finden den Sicherungschalter nicht. Da wo er üblicherweise ist in der Achterkabine finden wir nur ein Loch in der Holzverschalung. Auch der Vercharterer weiß es nicht. Vor dem Einlaufen in Kioni finden wir den Schalter dann doch - im Motorraum.

Heute mit 7 sm eigentlich kein richtiger Segeltag, mehr ein Tag zum Erholen. Kioni ist eine kleine Perle. Wir legen uns mit Buganker und Landleine an das Südufer und achten dabei auf ausreichend Abstand zu unseren beiden Nachbarn. Abends hat sich das Thema Abstand erledigt. Es liegen über 30 Boote dicht nebeneinander, wie am Steg.

Der Ort ist sehr aufwändig, liebe- und geschmackvoll hergerichtet - sehenswert und an den Essenspreisen erkennbar.

Der  Plan für heute: dem Trubel entfliehen, das echte Griechenland suchen. WIr legen uns auf halben Weg noch einmal - weil es so schön war - vor Atokos. Dieses mal ankern wir südlich der Cliff Bay fast schon spektakulär vor der senkrecht nach oben laufenden Felswand. Wirklich sehr schön.

Auf Kastos wählen wir den kleinen Hafen des Ortes Kastos. Der ist zwar schon voll, weil nicht viel Platz. Aber vor dem Wellenbrecher mit Landleine geht es auch gut. Der Ort ist nicht umwerfend aber doch hübsch und strahlt eine entspannte Urlaubsstimmung aus; ein Landgang lohnt sich. Abends essen wir ein wenig außerhalb und zum Abschluß sitzen wir in der Bar in einer der restaurierten Mühlen bei Mojito und anderen netten Sachen.

Es geht dem Ende zu und wir nehmen nochmals Kurs auf das echte Griechenland. Am 2. Tag hatte uns auf dem Weg nach Kalamos schon das Festland-Städtchen Mitikas angelacht. Wir kreuzen um die Südspitze von Kastos, danach Badestopp auf Formikoula und danach mit raumen Wind Butterfly bis zur Nordspitze von Kalamos. Gegenüber leuchtet in der Abendsonne das Städtchen Mitikas. Drei andere Segelyachten nehmen gleichfalls  - scheinbar - Kurs auf Mitikas, drehen dann aber auf die Nordspitze von Kalamos ab, um dort in den kleinen Hafen Ag. Georgios einzulaufen. Der sah auch sehr verlockend aus.

In Mitikas liegen keine Charteryachten. Wir finden einen letzten Platz zwischen zwei schon etwas betagten Eigneryachten. Gäbe es keine Wirtschaftskrise in Griechenland wären sicherlich viele griechische Touristen in Mitikas anzutreffen. So ist es aber trotz Hochsaison eher ruhig. Mitikas ist ein kleines griechisches Städtchen mit unterschiedlichen Geschäften für den täglichen Bedarf, einigen Restaurants und Bars, die direkt am Wasser liegen. Die Lage ist sehr schön, das Essen war sehr gut und preiswert. Ein echter "Geheimtip" jenseits der üblichen Pfade.

Der Hafen hat - wie die ganze Woche schon - keine Stromversorgung. Aber es gibt Trinkwasser und wir haben keine Hafengebühren zahlen müssen, wie in allen Stadthäfen.

Leider schon der letzte Tag. Wetter und Wind heute wie auch schon die ganze Woche:

Zeitweise 3-5 bft, dazwischen vorübergehend Flaute, Sonnenschein und Tagestemperaturen um die 30 Grad, nachts nur 3 Grad weniger.

Heute frischt es am Spätnachmittag kräftig auf, in Böen bis zu 6 bft., sodaß wir nach unserem obligatorischen Badestop - heute vor Skorpidhi / Nachbarinsel von Skorpios - zum Abschluß noch einmal flott durch da glatte Blau des Ionischen Meeres rauschen.